September 8, 2024

TechNewsInsight

Technology/Tech News – Get all the latest news on Technology, Gadgets with reviews, prices, features, highlights and specificatio

Cancer: New Technology Forces Cancer Cells to Reveal Themselves | Life and Knowledge

Cancer: New Technology Forces Cancer Cells to Reveal Themselves | Life and Knowledge

Sie wollen Krebs zu einer beherrschbaren Krankheit machen. Die Forscher der jungen US-Biotech-Firma Earli arbeiten an einer Technologie, die Krebszellen dazu zwingt, sich selbst zu enttarnen.

Die Idee stammt von dem inzwischen selbst an Krebs gestorbenen Prof. Sam Gambhir. Er forschte jahrelang an der Stanford University zur Früherkennung von Krebs.

Ein revolutionärer Ansatz, den es so bisher nicht gibt und der derzeit erforscht wird! Earli-CEO Cyriac Roeding zu BILD: „Unser Ziel ist es, Krebszellen viel klarer erkennbar zu machen. Oft weiß man leider nicht, ob ein Fleck auf dem CT bösartig oder gutartig ist. Wenn man das sofort wüsste, könnte man auch sofort behandeln. Das könnte Hunderttausende Krebstode verhindern.“

Wie funktioniert die neue Technologie?

Seit Jahren suchen Forscher weltweit nach Markern im Blut, die einen Hinweis auf Krebs geben können. Dieser Ansatz ist bisher nicht vollständig ausgreift: Die Marker sind teilweise ungenau und geben keine Auskunft darüber, wo der Krebs im Körper sitzt.

„Wir drehen das Ganze deshalb um: Wir zwingen die Krebszelle, zu einer ‚Fabrik‘ zu werden und einen synthetischen Marker herzustellen, den wir vorher genetisch festlegen. Damit verraten und zeigen sich die Tumore von selbst im PET-CT-Bild“, sagt Roeding.

Die Forscher spritzen Moleküle, die im Labor künstlich hergestellt wurden. Darin befindet sich ein kleiner Teil DNA, der in den Zellkern der Krebszelle eindringt. Wird eine Krebszelle erkannt, werfen die DNA-Moleküle ihren Motor an und programmieren die Zelle um. Die Krebszelle fängt an, einen künstlichen Marker in Form eines Proteins an der Oberfläche der Zelle zu bilden. Dieser funktioniert, wie eine Andockstelle, an der ein Kontrastmittel besonders gut binden kann. Durch diese Technologie enttarnt sich die Krebszelle und leuchtet auf dem PET-CT auf.

„Plötzlich entsteht Klarheit: Ist es Krebs, der sofort behandelt werden muss, oder ist alles in Ordnung?“, so Roeding. Die Genauigkeit dieses Verfahrens liege bei Lungenkrebsproben von der Stanford-Universität inzwischen bei 98 Prozent.

In gesunde Zellen können die DNA-Moleküle zwar eindringen, allerdings würden sie dort nicht ihren Motor anwerfen: „Die Moleküle sind auf die Eigenschaften von Tumorzellen trainiert, wenn die Eigenschaften nicht vorliegen, passiert auch nichts mit der Zelle“, so Roeding. Nach 30 Tagen sollen sich die DNA-Moleküle von allein abbauen.

Technologie soll Diagnostik und Therapie verbessern

Die Technologie könnte dazu beitragen, dass früher Diagnosen gestellt und Tumore auch früher behandelt werden können. Wie die Technologie in der breiten Masse eingesetzt werden könnte? Noch unklar. Denkbar wäre, sie beispielsweise als eine weitere Maßnahme zur Krebsvorsorge und -früherkennung einzusetzen.

Langfristig will das US-Start-up mit dieser Methode auch die Therapie revolutionieren: „Wenn wir es schaffen Krebszellen so umzuprogrammieren, dass sie sich selbst enttarnen, dann könnte man sie möglicherweise auch so umprogrammieren, dass sie sich selbst zerstören. Oder dass sie Botenstoffe an das Immunsystem herstellen, den Krebs als Feind anzugreifen.“ Das könnte dann genutzt werden, damit mehr Patienten auf die neuen vielversprechenden Immuntherapien anspringen.

Wann könnte die neue Technologie auf den Markt kommen?

Bisher wurde die Technologie an Mäusen, Hunden und Schweinen getestet. Auch in einer ersten Sicherheitsstudie mit zehn Lungenkrebs-Patienten in Australien wurde der Ansatz bereits erprobt. Langfristig könnte die Technologie für alle soliden Tumore (also z.B. Lungen-, Leber, Brustkrebs etc.) eingesetzt werden. Auch wenn die Forschung noch am Anfang steht, beteiligen sich laut Roeding mehrere Nobelpreisträger und einige der besten US-Wagniskapitalgeber an dem Start-up.

See also  Google AI Grammar Trainer

Bald wollen die Forscher mit einer kombinierten Phase-1/2-Studie am Patienten starten. Gerade läuft eine Investorenrunde, in der das Unternehmen rund 50 Millionen Dollar (ca. 48,5 Mio. Euro) einsammeln will. Earli-CEO Roeding zu BILD: „Unser Ziel ist es, das wir spätestens 2030 damit auf den Markt gehen. Jetzt wollen wir zum ersten Mal auch europäische Investoren dazuholen.“ Mit dem Investorengeld soll auch die Erforschung des Therapieansatzes vorangetrieben werden.